Pressemitteilung des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel „Wie geht es eigentlich Leierfisch, Petermännchen und Steinpicker?“

Neue Bewertungsmethode zeigt erstmals Auswirkung der Fischerei auf Beifangarten – 06.01.2020/Kiel. Eine neu entwickelte Methode zur Bewertung von datenarmen Fischbeständen hat ergeben, dass viele Beifangarten in den Weltmeeren weit unter den international vereinbarten Mindestniveaus liegen und dringend einer nachhaltigen Bewirtschaftung bedürfen. Die Studie eines internationalen Teams von Forschenden unter der Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel wurde kürzlich in der Fachzeitschrift ICES Journal of Marine Science veröffentlicht.

Weltweit geraten viele Fischbestände durch Überfischung, Erwärmung und Verschmutzung zunehmend unter Druck. Mit Hilfe von international abgestimmten Maßnahmen wie Fangmengenbeschränkungen und -verboten oder Ausweisung von Schutzgebieten wird seit einigen Jahren versucht, aktiv gegenzusteuern. Sind diese Maßnahmen ausreichend, um eine nachhaltige Nutzung der Fischbestände langfristig sicher zu stellen? Ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Führung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und der „Sea Around Us“-Initiative an der Universität von British Columbia, Kanada hat nun eine neue, effiziente Prüfmethode entwickelt, um dies besser zu beurteilen. Sie kommen dabei zu dem Schluss, dass eine Reihe von unerwünschten aber regelmäßig beigefangenen Arten weitaus gefährdeter sind, als bisher angenommen.

Originalpublikation:

Froese, R. H. Winker, G, Coro, N. Demirel, A. C. Tsikliras, D. Dimarchopoulou, G. Scarcella, M. Lourdes D. Palomares, M. Dureuil, and D. Pauly, 2019: Estimating stock status from relative abundance and resilience. ICES Journal of Marine Science, fsz230, https://doi.org/10.1093/icesjms/fsz230