Information der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung vom 10. Januar 2023:

Neuauflage des nationalen Fachprogramms für aquatische genetische Ressourcen erschienen

Zentrales Ziel des Nationalen Fachprogramms zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung aquatischer genetischer Ressourcen ist es, dazu beizutragen, dass die Fisch-, Muschel- und Krebsbestände in heimischen Gewässern nachhaltig bewirtschaftet werden. Nutzerinnen und Nutzer der aquatischen genetischen Ressourcen wie Fischerei- und Aquakulturbetriebe sowie Anglerinnen und Angler sind hierbei wichtige Partner, deren Interessen berücksichtigt werden sollen und die aktiv dazu beitragen sollen, die biologische Vielfalt zu erhalten. Mit dem aktuell neu erschienenen Nationalen Fachprogramm zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung aquatischer genetischer Ressourcen kommt die Bundesrepublik Deutschland ihren internationalen und nationalen Verpflichtungen nach, die biologische Vielfalt in diesem Segment auch für die kommenden Generationen zu sichern und nachhaltig zu nutzen.

Die Erhaltung der Vielfalt genetischer Ressourcen ist Teil staatlicher Vorsorgepolitik. Die Bundesrepublik Deutschland spielt bei internationalen Verhandlungen zu genetischen Ressourcen z. B. im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) und innerhalb der Welternährungsorganisation (FAO) eine aktive Rolle und hat in diesem Zusammenhang Verpflichtungen übernommen. Diese müssen auf nationaler, EU- und internationaler Ebene durch geeignete Maßnahmen umgesetzt und teilweise auch weiterentwickelt werden.

Das Nationale Fachprogramm zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung aquatischer genetischer Ressourcen, dessen erste Auflage 2006 erschienen ist, soll dazu einen Beitrag leisten. Es umfasst die aquatischen genetischen Ressourcen, unter denen in Anlehnung an die Fischereigesetzgebungen der Länder Fische, Rundmäuler, zehnfüßige Krebse und Muscheln, sowie deren DNA, Gene, Chromosomen, Gewebe, Gameten und andere frühe Lebensstadien als auch Individuen und Bestände von Organismen mit tatsächlichem oder potenziellem Wert für Ernährung und Landwirtschaft verstanden werden.

Durch das Nationale Fachprogramm verfügt das BMEL über ein Arbeitsprogramm für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung von Fischen, Muscheln und Krebsen in Deutschland. Es ist das Ergebnis der Arbeit des Fachausschusses für aquatische genetische Ressourcen. Dabei handelt es sich um eine von den Bundesländern und dem BMEL berufene Expertengruppe, die sich aus Vertretern der Fischereiverwaltung, der Forschung und von Verbänden zusammensetzt. Dieses Fachprogramm dient unter dem übergreifenden Aspekt der Nachhaltigkeit vor allem dem Ziel, die Vielfalt der aquatischen genetischen Ressourcen langfristig und in wissenschaftlich abgesicherter Form erhalten, nutzen und ausbauen zu können.

Die aktuelle Neuauflage des  nationalen Fachprogramms für aquatische genetische Ressourcen kann unter folgendem Link herunter geladen werden:

https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/aquatische-genetische-ressourcen.html