Das Projekt GeMoLaR wird auf der GfI-Tagung ausführlich dargestellt.


GeMoLaR – Genetisches Monitoring zur Wiederansiedlung des Atlantischen Lachses im Rheingebiet

Die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) übernimmt die Leitung des Projekts „GeMoLaR“. In der AG Ökotoxikologie & Umwelt am Institut für Umweltwissenschaften (iES Landau) und der Ökosystemforschung Anlage Eußerthal der RPTU wird seit vielen Jahren im Bereich des Süßwasserartenschutzes geforscht.

Genetisches Monitoring der Lachs-Rückkehrer

Der Lachs ist eine charakteristische Fischart in vielen großen, europäischen Flusssystemen. Leider sind die Zahlen der rückkehrenden Lachse aus dem Meer im Rhein nicht so hoch wie erwünscht. Durch ein genetisches Monitoring der Lachs-Rückkehrer sollen verschiedene Fragen beantwortet werden, durch die das Management des Lachses optimiert werden kann.

Webseite GeMoLaR

https://nuw.rptu.de/ags/oekotox/forschung/fish-water-ecol/aktuelle-projekte/gemolar

Das Projekt

Wiederansiedlungsmaßnahmen zu Gunsten des Atlantischen Lachses (Salmo salar)

Das Modell- und Demonstrationsvorhaben GeMoLaR verfolgt, eingebettet in ein international koordiniertes Programm aller Anrainerstaaten, die Evaluierung und Optimierung von Wiederansiedlungsmaßnahmen zu Gunsten des Atlantischen Lachses (Salmo salar) im gesamten deutschen Rhein-System. Zu diesem Zweck werden standardisierte, genetische Elternschaftsanalysen genutzt, um vergleichbare Erkenntnisse zu unterschiedlichen Besatzmaßnahmen zu gewinnen und daraus praxisrelevante Empfehlungen abzuleiten.

Projektvorstellung im Rahmen der GfI Jahrestagung

Im Rahmen der GfI Jahrestagung werden wesentliche Erkenntnisse aus dem nach fünf Jahren dann abgeschlossenen Projekt und identifizierte Aufgaben und Herausforderungen bei der zukünftigen Umsetzung von Wiederansiedlungsmaßnahmen für Wanderfische im Rhein-System in mehreren Vorträgen dargestellt (Vortragsblock am Freitag von 9:20 bis 12:15 Uhr).

Im Anschluss an die Vortragsreihe sind die Projekt- und Kooperationspartner herzlich zu einem Work Lunch eingeladen. Hierbei sollen die gewonnenen Erkenntnisse das weitere genetische Monitoring der „Rhein-Lachse“ ausgiebig diskutieren werden.

Projektzusammenfassung

Der Atlantische Lachs ist eine wichtige Indikatorart für gesunde Gewässerökosysteme und spielt eine bedeutende Rolle im Biodiversitätsschutz. Historisch war der Lachs im Rhein weit verbreitet, jedoch führten Wanderhindernisse, schlechte Wasserqualität und Überfischung zu einem dramatischen Rückgang der Bestände, sodass der Lachs in den 1950er Jahren als ausgestorben galt. Seit den 1980er Jahren wurden Programme zur Sanierung des Rheins und zur Wiederherstellung der Lachsbestände initiiert. Trotz dieser Bemühungen ist der Lachs noch nicht in der Lage, autark im Rhein zu überleben, und muss weiterhin in Zuchten vermehrt und in Zuflüssen besetzt werden.

Im Rahmen des durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft als Modell- und Demonstrationsvorhaben geförderten Projektes konnte erstmals ein umfassendes genetisches Monitoring durchgeführt werden, welches eine individuelle Genotypisierung aller Elterntiere ermöglichte, die im Zeitraum von 2019 bis 2021 zur Besatzproduktion für den Rhein eingesetzt wurden. Dies erlaubt sowohl eine präzise Zuordnung von Wildfängen zu ihrer Herkunft als auch die Evaluierung von Besatzmaßnahmen. Durch molekulargenetische Methoden sollen neue Erkenntnisse über die Vor- und Nachteile bestehender Zucht- und Besatzstrategien gewonnen werden, um ein optimiertes Besatzmanagement zu entwickeln. Bisher gestalteten sich Besatzmaßnahmen stets kosten- und arbeitsintensiv, und die Erfolgsquote war unklar.

Das Projekt GeMoLaR zielt darauf ab, gefangene Lachse mit Hilfe von genetischen Elternschaftsanalysen ihren jeweiligen Elterntieren zuzuordnen und somit die Effektivität der Besatzmaßnahmen zu bewerten. Auch Laichrückkehrer wurden analysiert, um die Herkunft sowie die angewandten Besatzstrategien zu bestimmen. Unterschiede z.B. in den Zuchtmethoden, wie Herkunft und Anzahl der Elterntiere sowie das Alter und der Zeitpunkt des Besatzes, könnten zudem die genetische Diversität der Besatztiere beeinflussen. Eine systematische Evaluierung der Maßnahmen fehlte bislang, was eine Verbesserung der Strategien erschwert.

Weitere Informationen:

https://gemolar.fish

https://nuw.rptu.de/ags/oekotox/forschung/fish-water-ecol/aktuelle-projekte/gemolar

https://www.fisaonline.de/forschung-strategisch-analysieren/forschungsfoerderung-planen/…


Einige Eindrücke

Alle Abbildungen: (c) Projekt GeMoLaR