In Zukunft deutliche Einschränkungen beim Fang von Hering und Dorsch in der Ostsee
Im kommenden Jahr dürfen Fischer in weiten Teilen der Ostsee keinen Hering und Dorsch fangen. Die EU-Fischereiminister einigten sich bei der Festlegung der Fangquoten drauf, dass Hering und Dorsch nur noch als Beifang ins Netz gehen dürfen. Die EU-Kommission hatte wegen des weiterhin schlechten Zustands der Bestände ein Fangverbot für Hering und Dorsch in der westlichen Ostsee vorgeschlagen.
Ausgenommen von dem Beschluss der Fischereiminister sind Schiffe unter zwölf Metern Länge, die mit Stellnetzen arbeiten. Den Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums zufolge sollen aktive Fanggeräte wie gezogene Schleppnetze jedoch verboten werden. Die Quote für den Dorsch sinkt in der westlichen Ostsee der Einigung der EU-Minister zufolge um 88 Prozent. Freizeitangler dürfen am Tag jeweils einen Lachs und einen Dorsch angeln.
Quelle: ZEIT.ONLINE
Reaktionen auf die Beschlüsse
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL): „Fangquoten 2022 für die Ostsee kann Deutschland nicht mittragen“
BUND – RIENDS OF THE EARTH GERMANY: „Später Wendepunkt oder weiter Richtung Kollaps?“
Deutscher Angelfischerverband (DAFV): „Angler leben von der Hoffnung auf einen Fisch, nicht vom Fangerfolg oder der Fangmenge“
Europäische Kommission: „Verbesserung der langfristigen Nachhaltigkeit der Bestände“
Netzwerk Angeln: „Angler entnehmen deutlich weniger Fisch als die Berufsfischerei“
Thünen-Institut für Seefischerei: „ICES-Fangempfehlungen: Was steckt dahinter?“
Hintergrundfoto: GfI (Heiko Brunken)