Bayerns Rote Listen für Fische und Rundmäuler, Steinfliegen und Bienen aktualisiert
Pressemitteilung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt vom 22. Juli 2021
Rote Liste und Gesamtartenliste Bayern – Fische und Rundmäuler: DOWNLOAD
Der Steingressling gilt nicht mehr als verschollen, es gibt zwischenzeitlich wieder zwei Nachweise in Bayern. (Quelle: Andreas Hartl)
Für Fische und Rundmäuler, Steinfliegen und Bienen hat das Bayerische Landesamt für Umwelt aktualisierte Rote Listen veröffentlicht. Bei 75 % der Fische und Rundmäuler trat in den letzten 10 bis 25 Jahren eine Stabilisierung des Bestands ein. Bei 83 % der Steinfliegen war der Bestand in diesem Zeitraum gleichbleibend, sechs Steinfliegenarten und 10 Fisch- und Rundmaularten verzeichneten einen leichten Zuwachs. Der langfristige Trend zu Bestandsrückgängen konnte somit teilweise gestoppt oder sogar umgekehrt werden.
Die Bilanzen der Roten Listen weisen Fische und Rundmäuler sowie Wildbienen insgesamt immer noch als überdurchschnittlich gefährdete Tiergruppen aus. Rund die Hälfte der heimischen Fisch- und Rundmaularten, Steinfliegenarten und Wildbienenarten gelten als gefährdet.
Fische und Steinfliegenlarven brauchen strukturreiche Gewässer mit guter chemischer Wasserqualität. Dieser gute Zustand entspricht dem Ziel der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die mit einer Vielzahl von Maßnahmen in Bayern umgesetzt wird. Für den Fortbestand der bayerischen Fisch- und Rundmaularten, aber auch der Steinfliegen sind gesunde und funktionierende Gewässer von zentraler Bedeutung. Die im Wasser lebenden Larven der Steinfliegen sind aufgrund ihrer hohen Lebensraumansprüche Indikatoren für die Gewässerqualität, die Fische und Rundmäuler zeigen insbesondere die Beschaffenheit der Gewässerstruktur an.
Weitere Informationen
Die Rote Liste gefährdeter Arten ist ein wesentlicher Indikator für den Erhaltungszustand der heimischen Biodiversität. Sie besteht aus vielen Einzellisten und wird für Bayern am Bayerischen Artenschutzzentrum im LfU geführt. Aufgrund stetiger Veränderungen beispielsweise durch Klima- und Landschaftswandel werden die Einzellisten regelmäßig fortgeschrieben und aktualisiert.
Die letzte umfassende Rote Liste Tiere stammt aus dem Jahr 2003. Die Fortschreibung wurde 2016 begonnen. Die Analyse erfolgt anhand der Kriterien: aktuelle Bestandsgröße, langfristiger und kurzfristiger Bestandstrend sowie sogenannten Risikofaktoren. Die Roten Listen Säugetiere, Brutvögel, Kriechtiere, Lurche, Heuschrecken, Libellen, Tagfalter, Laufkäfer und Netzflügler wurden bereits aktualisiert. Mit den Roten Listen Fische und Neunaugen, Steinfliegen und Bienen liegen nun für besonders relevante Tiergruppen aktualisierte Daten vor.
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Pressesprecherin
Maria Hußlein
Quelle: Andreas Hartl