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Im aktuellen Newsletter vom 01.03.24 sind gleich mehrere Beiträge zur Biologie von Fischen enthalten, die wir hiermit gerne weiterleiten möchten:
Fische könnten aussterben, wenn sie aufgrund steigender Temperaturen ihr Jagdverhalten ändern
Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig
Fischarten reagieren auf höhere Temperaturen, indem sie leichter verfügbare Beute jagen. Dieses Verhalten könnte laut Modellrechnungen zum Aussterben von Arten führen.
Link: https://idw-online.de/de/news829309
140 Dezibel lauter Mini-Fisch
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Ein internationales Forschungsteam mit Senckenberg-Wissenschaftler Dr. Ralf Britz hat die nur etwa 12 Millimeter große Fischart Danionella cerebrum untersucht. Die Fische können trotz ihrer geringen Größe körpernah Lautstärken von über 140 Dezibel erzeugen – vergleichbar mit einem Düsentriebwerk beim Flugzeugstart in 100 Meter Entfernung. In ihrer im Fachjournal „PNAS“ erschienenen Studie zeigen die Forschenden, dass die transparenten Fischchen über einen besonderen Schallerzeugungsapparat verfügen. Die Tiere nutzen die Laute vermutlich, um in trüben Gewässern mit Artgenossen zu kommunizieren.
Link: https://idw-online.de/de/news829267
Wiener Forschungsteam entwickelt neuen Test, um die kognitiven Fähigkeiten von Fischen zu untersuchen
Veterinärmedizinische Universität Wien
Der ostafrikanische Tanganjikasee ist weltweit für seine bunten Zierfische bekannt. Die Prinzessin von Tanganjika See (Neolamprologus pulcher), einer der beliebtesten dieser kleinen Buntbarsche, wurde nun von einen Wissenschaftsteam der Veterinärmedizinischen Universität Wien untersucht. Ziel war die erstmalige Entwicklung eines einfachen Tests, um die kognitiven Fähigkeiten für ein breites Spektrum von Fischen in ihrem natürlichen Lebensraum zu erforschen.
Link: https://idw-online.de/de/news829220
2 Mio.-Projekt an UDE: Neue Methoden für das Biodiversitätsmonitoring in Europas Flüssen
Universität Duisburg-Essen
Neue Methoden für das Biodiversitätsmonitoring sind die Voraussetzung, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen und dadurch die Natur effektiver zu schützen. Dies betrifft insbesondere Flussökosysteme. Das Forschungsprojekt „DNAquaIMG: Innovatives transnationales aquatisches Biodiversitätsmonitoring“ ermöglicht mit genetischen Hochdurchsatz-Analysen und automatischer Bilderkennung eine bessere Überwachung der biologischen Vielfalt in den Flüssen. Das inter- und transdisziplinäre Projekt der Arbeitsgruppe um Prof. Florian Leese der Universität Duisburg-Essen trägt zum besseren Verständnis des Biodiversitätswandels in Europa bei und setzt mit seiner internationalen Strahlkraft neue Impulse.
Link: https://idw-online.de/de/news829597
Erwünschte Störenfriede: Große Tiere sorgen für Vielfalt im Süßwasser
Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)
Die Zahl großer Süßwassertiere ist weltweit stark zurückgegangen, ebenso wie die Größe ihrer Verbreitungsgebiete. Die Ursachen für die Gefährdung dieser Megafauna sind weitgehend bekannt, die Folgen des Verlusts für die Ökosysteme dagegen kaum. Forschende des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) zeigen gemeinsam mit Kolleg*innen der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität Aarhus, der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Universität Granada, dass die heimische Megafauna die Lebensraumstruktur und die Artenvielfalt in Gewässern fördern kann. Ein besserer Schutz dieser Arten kann daher auch zur Aufwertung der Gewässerökosysteme beitragen.
Link: https://idw-online.de/de/news829563
Ökosystem See: Stickstoff wird bislang unterschätzt
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ
Gerät das ökologische Gleichgewicht eines Sees aus dem Lot, ist das meist auf erhöhte Nährstoffeinträge zurückzuführen. Die Folge: verstärktes Algenwachstum, Sauerstoffmangel, toxische Blaualgenblüten, Fischsterben. Um dem entgegenzuwirken, wird im Rahmen des Seenmanagements bislang v.a. Phosphor kontrolliert. Dieses Dogma bringt nun eine im Fachjournal Nature Communications erschienene Studie ins Wanken, die das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) gemeinsam mit der Universität Aarhus (Dänemark) und der Estonian University of Life Sciences (Estland) durchführte. Die Forschenden zeigen, dass weltweit auch Stickstoff ein entscheidender Treiber für das Algenwachstum in Seen ist.
Link: https://idw-online.de/de/news829516