Pressemitteilung des IGB vom (Angelina Tittmann):

Die Lehren aus der Oder-Katastrophe: Was Forschende jetzt empfehlen

Neuer IGB Policy Brief

Die menschengemachte Umweltkatastrophe mit unzähligen toten Fischen, Muscheln und Schnecken hat das Ökosystem Oder schwer geschädigt. Wie kann dem Fluss jetzt geholfen werden – und wie lässt sich das Risiko solch schwerer ökologischer und auch wirtschaftlicher Schäden in Zukunft verringern? Empfehlungen dafür hat heute das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in einem IGB Policy Brief veröffentlicht. Das IGB ist Deutschlands größtes Forschungszentrum für Binnengewässer und arbeitet seit Jahrzehnten an der Oder. Im Rahmen eigener, unabhängiger Untersuchungen zum Fischsterben hatte das Institut zur Ursachenklärung beigetragen. Jetzt haben die Forschenden zusammengefasst, was aus ökologischer Sicht für eine nachhaltige Erholung und Nutzung des Flusses notwendig ist.
Die Wissenschaftler*innen formulieren die folgenden sechs forschungsbasierten Handlungsempfehlungen, die im neuen IGB Policy Brief ausführlicher erläutert sind:
  1. Beendigung flussbaulicher Maßnahmen zur Vertiefung oder zum Ausbau der Oder
  2. Reduzierung von Emissionen: Grenzwerte stofflicher Belastung deutlich senken, Kühlwassernutzung einschränken
  3. Renaturierung des Hauptlaufs und Wiedervernetzung mit Nebengewässern
  4. Kein Besatz mit gebietsfremden Tieren
  5. Stärkung eines international harmonisierten Gewässermanagements 
  6. Ausweitung eines digitalen Monitoringsystems mit frei zugänglichen Daten

Der IGB Policy Brief „Die Zukunft der Oder: Forschungsbasierte Handlungsempfehlungen nach der menschengemachten Umweltkatastrophe“ kann kostenfrei heruntergeladen und weiterverbreitet werden >

Außerdem ist ein Begleitdokument zum IGB Policy Brief erschienen, das potenzielle Revitalisierungsflächen an der Grenzoder betrachtet. Es steht ebenfalls kostenlos zum Download zur Verfügung >