Gemeinsame Pressemitteilung der NaturFreunde Deutschlands e.V. und des Deutschen Angelfischerverbandes vom 12. Dezember 2023:

Die Stepenitz (Elbe) wird „Flusslandschaft der Jahre 2024/25“

Die Stepenitz in Brandenburg wird „Flusslandschaft der Jahre 2024/25“. Dies beschloss der gemeinsame Beirat für Gewässerökologie des Deutschen Angelfischerverbandes (DAFV) und der NaturFreunde Deutschlands (NFD). Die beiden Verbände rufen alle zwei Jahre eine gemeinsame Flusslandschaft aus, um die Bevölkerung für die ökologische, ökonomische und soziokulturelle Bedeutung der Flüsse und der von ihnen durchflossenen Landschaften zu sensibilisieren. Die offizielle Proklamation erfolgt traditionell rund um den Weltwassertag im März.

Flusslandschaft der Jahre 2024/25 - Stepenitz (Elbe)

Die Stepenitz (Elbe) entspringt in der Prignitz im Nordwesten Brandenburgs und mündet nach rund 84 Kilometern bei Wittenberge in die Elbe. Mit einem Einzugsgebiet von circa 870 Quadratkilometern bildet sie mit ihren fünf wichtigsten Nebenflüssen (die Sude, Dömnitz, Kümmernitz, Panke und dem Schlatbach) einen der wenigen verbliebenen naturnahen Flussläufe in Brandenburg. Ihre Einzigartigkeit und ihr hoher Schutzwert, wie auch die aktuellen Herausforderungen hinsichtlich der laufenden Projekte zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und der Wiederansiedlung seltener Tierarten haben den Ausschlag gegeben, die Stepenitz als „Flusslandschaft der Jahre 2024/25“ auszuzeichnen.

„Flüsse haben unsere Zivilisation mehr als jede Straße und jede Technologie geprägt“, betont Joachim Nibbe, Mitglied des NaturFreunde-Bundesvorstands die hohe Bedeutung von Flüssen für die Gesellschaft. „Der Schutz dieser Landschaftssysteme wird angesichts der immer schneller heraufziehenden Klimakrise immer wichtiger. Extremwetterereignisse wie Starkregen oder Dürren setzen Flusslandschaften unter Druck, können von ihnen aber auch abgepuffert werden.“

“Wie für uns Menschen sind Flüsse Lebensadern der Natur, wenn wir sie verstopfen und verschmutzen, stirbt der Organismus. Wir müssen diese wertvollen Lebensräume wiederherstellen und naturnah erhalten.“
Klaus-Dieter Mau, Präsident des Deutschen Angelfischerverbandes

Wiederansiedlungsprojekt für Atlantischen Lachs und Meerforelle

Inspiriert von entsprechenden Bemühungen in anderen deutschen Bundesländern wurde 1998 das Programm zur Wiederansiedlung von Lachs und Meerforelle in Brandenburg gestartet. Initiiert vom Landesanglerverband Brandenburg (LAVB) sowie dem Institut für Binnenfischerei (IfB) verfolgt das Projekt als Ziel: Die Wiederherstellung sich selbst erhaltender Lachs- und Meerforellenbestände in ausgewählten Brandenburger Flüssen sowie die Schaffung von Fließgewässersystemen, die für Organismen durchgängig sind. Am 1. April 1999 begann der erste Besatz mit jungen Lachsen und Meerforellen. Seitdem helfen jedes Frühjahr Mitglieder des Fario e.V. in Zusammenarbeit mit dem LAVB und IfB bei der Durchführung dieser Aufgabe. Jeden Herbst von Anfang Oktober bis Ende Dezember wird die Rückkehr erwachsener, laichender Wandersalmoniden mit Hilfe der Elektrofischerei überwacht. Seit vielen Jahren wird das Wiederansiedlungsprojekt vom Fliegenfischerverein Fario e.V. tatkräftig unterstützt. Der Verein betreibt seit 2013 in Eigenregie ein Bruthaus zur Aufzucht von Lachsen und Meerforellen.


Original-PM auf den Seiten des DAFV:
https://www.dafv.de/themen/gewaesser-und-naturschutz/die-stepenitz-elbe-wird-flusslandschaft-der-jahre-2024-25

Original-PM auf den Seiten der NaturFreunde Deutschlands e.V.:
https://www.naturfreunde.de/die-stepenitz-elbe-wird-flusslandschaft-der-jahre-202425


Hintergrundfoto: Impression vom Oberlauf der Stepenitz. Foto: Fario e.V. (Ausschnitt)