Neue Studie zur Bewertung der Mortalität von Fischen an Wasserkraftanlagen in den BfN-Skripten erschienen
Aus dem Vorwort der Studie:
„Regelmäßig geführte Diskussionen in Politik und Gesellschaft zeigen, wie bedeutsam das Ziel ist, den Ausbau der Erneuerbaren Energien so zu gestalten, dass die Auswirkungen auf den Naturhaushalt, das Landschaftsbild und die biologische Vielfalt so gering wie möglich sind.
Wasserkraftanlagen als Bestandteil der erneuerbaren Energiegewinnung haben verschiedene anlage-, bau- und betriebsbedingte Umweltauswirkungen zur Folge, wobei neben hydromorphologischen Veränderungen und Habitatverlusten in den Gewässerökosystemen insbesondere die hohe turbinenbedingte Mortalität von Fischen ein spezielles und besonders hervortretendes Konfliktfeld darstellt.
Grundsätzlich steht ein differenziertes Instrumentarium an Prüfinstrumenten aus den Bereichen des Arten- und Gebietsschutzes, aber auch des Wasserrechts als rechtlicher Rahmen zur Verfügung, um effektive Lösungen für Konflikte zwischen den Zielen des Natur- und Gewässerschutzes und der Wasserkraftnutzung zu ermöglichen.
Dennoch ist speziell die Bewertung der Mortalität von Fischen an Wasserkraftanlagen in Planungs- und Genehmigungsverfahren immer wieder Gegenstand kontroverser Diskussionen, zumal es dafür bislang keine allgemein akzeptierten ausreichend differenzierenden Ansätze gab. Die praktische Erfahrung zeigt jedoch, dass methodischen Standards und Fachkonventionen eine zentrale Bedeutung für die einheitliche und praktikable Anwendung der Rechtsvorschriften zukommt.
Mit dem vorliegenden Forschungsvorhaben wurden konkrete Hinweise erarbeitet, wie Individuenverluste bei Fischen vorhabenspezifisch zu bewerten sind und wie die konstellationsspezifischen Risiken im Einzelfall unter Berücksichtigung der rechtlichen und fachlichen Spezifika der verschiedenen Rechtsnormen und Prüfinstrumente beurteilt werden können“
Hintergrundfoto: (c) Dieter Prehn, Königslutter am Elm