Pressemitteilung des IGB-Berlin (Projekt BODDENHECHT) vom April 2023:


Mehrere tausend Hechte in den Bodden wurden für die Forschung beprobt, markiert und wieder freigelassen

Vortragsveranstaltung und Managementempfehlungen zu Hechten in den Bodden

Das wissenschaftliche Projekt BODDENHECHT, geleitet von Prof. Dr. Robert Arlinghaus vom LeibnizInstitut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin, stellt am 03. Juni 2023 im OZEANEUM Stralsund die wesentlichen Erkenntnisse aus 4,5 Jahren Hechtforschung an den Bodden vor. Untersucht wurden u. a. Wanderrouten, Laichplätze und die berufs- und angelfischereiliche Nutzung. Zusammen mit Fischern, Anglern, Angelguides und Vertretern aus Tourismus, Fischgroßhandel, Naturschutz sowie der oberen Fischereibehörde wurden außerdem in elf Runden Tischen mit allen Interessengruppen abgestimmte Empfehlungen für die Anpassung der Bewirtschaftung des Hechts und seiner Umwelt ausgearbeitet. Diese Empfehlungen werden bei der Veranstaltung dem Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern übergeben und zur Umsetzung empfohlen. Minister Dr. Till Backhaus wird die gesammelten Empfehlungen persönlich entgegennehmen und sich zu dem Projekt und seinen Ergebnissen erstmalig angesichts dessen Abschluss äußern.

Alle, die sich für Hechte in den Bodden und ihre Bewirtschaftung interessieren sind herzlich zur kostenlosen Vortragsveranstaltung eingeladen.

Da die Teilnehmendenzahl begrenzt ist, werden die Plätze nach Anmeldungseingang vergeben.

Weitere Informationen, Tagesablauf und Anmeldung unter: https://eveeno.com/boddenhecht

Hintergrund:

Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) hat im Rahmen eines aus dem EMFF geförderten mehrjährigen Projektes wissenschaftliche Grundlagen zur Biologie und Nutzung der Hechte in den Bodden und Managementempfehlungen für eine nachhaltige Entwicklung des Hechtbestandes in den Boddengewässern von Fischland-Darß-Zingst, Rügen und Usedom erarbeitet. Finanziert wird das Projekt zu 75 % aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifond und zu 25 % aus Landesmitteln. Im Zeitraum 01.01.2019 – 30.06.2023 untersuchten die Forschenden in enger Zusammenarbeit mit Anglern, Fischern und Angelguides in der Region den Zustand des Hechtbestandes, markierten tausende Hechte für eine Fang-Wiederfangstudie und statteten mehrere hundert Hechte mit Sendern zur Fischortung aus, um die Wanderrouten der Hechte nachvollziehen zu können. Weiterer Gegenstand der Untersuchung waren soziale und ökonomischen Fragen, die mit der Fischerei (Angel- wie Berufsfischerei) auf Hecht zusammenhängen, darunter auch solche, die wiederkehrend zu Konflikten zwischen Nutzungsgruppen führen. In einer Arbeitsgruppe aus Interessenvertretenden wurden auf der Grundlage der wissenschaftlichen Ergebnisse Empfehlungen für die künftige Bewirtschaftung des Boddenhechts ausgearbeitet. Die vielfältigen Ergebnisse werden bei der Veranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das zuständige Ministerium des Landes hat bereits 2021 mitgeteilt, die aus dem Projekt erarbeiteten Ergebnisse mit Blick auf deren praktische Umsetzbarkeit zu prüfen und unter anderem über die Novellierung der Küstenfischereiverordnung umzusetzen (Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Nr.020/2021 vom 28.01.2021 „MV bereitet Management für Hechtbestände in Küstengewässern vor“).

Weitere Pressemitteilungen des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt (ehemals Landwirtschaft und Umwelt) M-V zum Projekt BODDENHECHT: PM des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Nr.029/2021 vom 04.02.2021 „Backhaus: Eskalation im Streit um Boddenhechte ist nicht hinzunehmen“ PM des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Nr.014/2021 vom 21.01.2021 „Backhaus: Angler und Berufsfischer nicht gegeneinander ausspielen“ PM des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Nr.187/2018 vom 12.06.2018 „Managementplan für den Boddenhecht in Auftrag gegeben“ Dominique Niessner und Robert Arlinghaus Projekt BODDENHECHT | www.boddenhecht-forschung.de Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)


Hintergrundfoto: Projekt BODDENHECHT